Zeit für einen Wechsel
Von wegen, die „Wechseljahre“ kommen irgendwann um die 50 … ok, kommt natürlich darauf an, wie man den Begriff definiert. Lässt man die körperlichen Veränderungen mal außer Acht, so beginnen die wichtigen Wechsel doch schon wesentlich früher. Ich bin nun 44 Jahre alt und aktuell wohl gerade in der Form meines Lebens um Veränderungen vorzunehmen. Es ist Zeit für einen Wechsel – für einen nach dem anderen.
Ordnung bringt Veränderung
Im November 2019 habe ich das Thema Ordnung so richtig in Angriff genommen. Auslöser war das Buch „Magic Cleaning“ von Marie Kondo. Man glaubt es kaum, aber was mit dem Ausmisten von Kleidung und Büchern anfängt endet irgendwann bei ungeliebten Unterlagen.
Verträge und Versicherungen
Ich war ja schon immer damit zufrieden, dass alles gut beschriftet in Ordnern abgeheftet war und ich auf Anhieb alles gefunden habe. Das gab mir eine beruhigende Bestätigung, dass alles seine Richtigkeit hatte! Doch ob nun jede Versicherung und jeder Vertrag auch nach vielen Jahren noch sinnvoll war, hatte ich nie ernsthaft hinterfragt. Manche Versicherungen wurden noch von meinen Eltern für mich abgeschlossen und dann hatte ich sie eben.
Ganz einfach Geld sparen
Zuerst waren es Wechsel von Anbietern wie Strom und Erdgas, vor kurzem kam die Hausratversicherung dazu und schließlich einige Kündigungen u.a. meiner Unfallversicherung. Nach meiner Recherche hatte ich entschieden, dass meine Berufsunfähigkeitsversicherung für mich ausreichend ist.
Wenn ich die Ersparnis zusammenrechne, sind das mehrere hundert Euro.
Neukundenbonus
Nach kurzer Zeit hatte ich einen guten Durchblick in der Angebots- und Preisstruktur. Warum sich ein Wechsel bei Strom und Erdgas sehr lohnen kann, ist, dass viele Anbieter einen Willkommens- und Neukundenbonus gewähren. Einfach so! Den gibt es natürlich nur einmal, deswegen lohnt es sich eventuell auch jedes Jahr nach einem neuen guten Anbieter zu suchen.
Kaum hatte ich das eingetütet, hatte ich richtig Freude weiter zu machen, habe mir den nächsten Vertrag vorgeknüpft, um den nächsten Wechsel vorzubereiten.
Komplexe Verträge lesen lernen
Gerade der Versicherungs- und Finanzmarkt schreibt seine Bedingungen gerne so klein und kompliziert, dass man sie nicht verstehen soll.
Beim Thema Altersvorsorge fiel es mir schwer, mich in meinen Verträgen zurecht zu finden. Ich befolgte den Tipp, die Unterlagen jeden Tag in die Hand zu nehmen und durchzublättern. So vergingen ein paar Tage, doch erstaunlicherweise hatten tatsächlich ein paar Begriffe und Zahlen den Weg in meinen Kopf gefunden. Nur durch ein bisschen drüber lesen habe ich plötzlich Zusammenhänge begriffen, mit denen ich etwas anfangen konnte.
Über Suchmaschinen sammelte ich weitere Infos und Meinungen, Pros und Kontras und konnte mir plötzlich selbst eine Meinung bilden. Nicht, dass ich Expertin auf den Gebieten Lebensversicherung, Betriebliche Altersvorsorge oder Geldanlage geworden bin, aber ich habe es jetzt verstanden und das ist ein mega tolles Gefühl!
Meine fünf Tipps für einen Anbieter-Wechsel
1. Anbieter vergleichen
Ob Versicherung oder Stromanbieter, es gibt verschiedene Webseiten, auf denen man Anbieter vergleichen kann. Ich fand Check24 ganz angenehm, bei Energie bietet sich auch Verivox an und viele andere.
Nun bekommt man schon mal einen kleinen Einblick über Preise und Umfang der Leistung. Es gibt Preis-Leistungs-Empfehlungen und Kundenmeinungen.
2. Preis-Leistung prüfen
Jeder Anbieter möchte natürlich Geld mit dir verdienen. Vertrauenserweckende Bilder, schöne Worte und eine übersichtliche Website sagen leider nichts darüber aus, ob der Anbieter gut oder schlecht ist. Auch nicht ob er teuer oder billig ist. Jetzt muss man sich reinknien und vergleichen. Was brauche ich und was nicht. Bei einer Hausratversicherung brauche ich z.B. keine Fahrrad Versicherung inklusive, wenn ich einen alten Rostkübel habe.
3. Rabatte suchen
Gutscheine und Rabatte sind gern gesehen. Oft bieten Firmen auch einen Freunde empfehlen Bonus an oder bei Strom & Gas wird die Grundgebühr günstiger, wenn man beides bei einem Anbieter abschließt. Zum Newsletter anmelden, kann sich auch mit einem Rabatt bezahlt machen.
4. Vor- und Nachteile abwägen
Jetzt muss man abwägen und vielleicht auch mit seinem Gewissen eine wichtige Entscheidung treffen. Möchte ich Nachhaltigkeit unterstützen, ist Ökostrom mein Favorit, auch wenn er teurer ist.
5. Keine halben Sachen
Am Ende möchte ich ein gutes Gefühl haben, wenn ich auf den Button kaufen oder abschließen drücke. Wenn ich noch Zweifel habe, forsche ich lieber nochmal eine Runde. Eine halbherzige Recherche oder Ungeduld sind bei einem Wechsel keine guten Freunde. Da gilt bei mir die Devise keine halben Sachen machen und lieber noch eine Nacht darüber schlafen.
Sich für Veränderungen motivieren
Alle Lebensbereiche laden dazu ein, Ordnung und Struktur zu schaffen. Jeder Schrank, jeder Raum, der Job, die Familie, die Finanzen oder das Mindset.
Ich finde dieses befriedigende Gefühl, etwas sinnvolles geschafft zu haben, unglaublich motivierend. Die Lust auf noch mehr Ordnung und Klarheit in meinem Leben motiviert mich. Ich möchte in fünf Jahren beruhigt zurückblicken, weil ich mich motiviert habe Veränderungen anzustoßen und dafür entschieden habe etwas zu tun.
Wenn euch die Motivation fehlt, bringt vielleicht mein Beitrag Tu es jetzt ein bisschen Schwung.
Ist Dir auch schon mal aufgefallen, dass das ganz große Glück darin liegt, etwas zu erreichen, das außerhalb der Komfortzone liegt?
Eure Nicki